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Es ist kalt… macht doch nichts… Die Heizung
H E I Z U N G
Bevor ich zum eigentlichen Thema komme…
Aus gegebenem Anlass möchte ich an dieser Stelle ausdrücklich davor warnen, kalte Räumlichkeiten durch einen laufenden PKW zu erwärmen. Die damit verbundene Gefahr einer Kohlenmonoxydvergiftung wird auch heute leider noch unterschätzt!
Man riecht es nicht, man schmeckt es nicht, man fühlt es nicht, man fällt plötzlich einfach um.
DARUM: Bei Verwendung von Gaskanonen und dergleichen immer für genügend Belüftung sorgen!!!
Optimal ist natürlich eine Verbrennungsheizung mit getrennter Abgasführung. So ist die warme Luft drinnen und die Abgase draußen. Wer mit Strom heizt hat diese Probleme natürlich nicht…
Mit freundlicher Genehmigung der Ebersberger Zeitung
Bericht vom 10.12.2012
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So, nun geht das los…
Die Halle war groß, nahezu leer und vor allem sehr kalt. Die Idee mit einem Heizlüfter die 165 Kubikmeter zu erwärmen wurde schnell verworfen, denn Strom ist teuer und die Fenster sowie das Tor undicht. Also entschloss ich mich mit einem Gasofen etwas Wärme rein zu bringen, doch die 4kw spürte man nur wenn man direkt davor stand. Es war besser wie nix, aber beim Aufbau der Regale gab es trotzdem kalte Füße. Bis es mal etwas warm wurde vergingen Stunden. Trotz der Sauerstoffmangelgeschichte schaffte ich mir nach langer Überlegung eine Gaskanone mit 16,5kw an. Damit die Luft nicht ausgeht hab ich meistens 2 Fenster leicht gekippt, und warm wurde es trotzdem. Das Heizen mit offener Gasflamme bringt jedoch auch große Nachteile mit sich. Die durch die Verbrennung frei werdende Feuchtigkeit schlug sich überall nieder, besonders an den alten Fenstern waren 5mm dicke Eisschichten keine Seltenheit. Auch die eingelagerten Ersatzteile reagierten mit Flugrost auf meine neue Errungenschaft. Um die Feuchtigkeit wieder aus dem Raum zu bringen wurde ein Luftentfeuchter aufgestellt, aber recht sparsam im Stromverbrauch war der auch nicht unbedingt. Die Ideallösung war das also auch nicht, aber es ging bisher am Besten.
Die “heiße Ecke” meiner Werkstatt:
Fragt mich nicht wie viel ich getrunken hatte, es werden so um die 2-3 Bierchen gewesen sein als mir die Idee mit einer zusätzlichen, kleineren Heizung für weniger kalte Tage durch den Kopf schoss. Eigentlich war ja auch alles da, eine Standheizung, ein ausrangierter Manta-Kühler, ein alter Kühlerlüfter aus einem Fiat Cinquecento und genug Bleche um ein Gestell zu bauen.
Und irgendwann stand sie dann vor uns – DIE HÖLLENMASCHINE
Sie wurde sehr oft eingesetzt wenn es nicht ganz so kalt war oder die Gaskanone die Halle schon erwärmt hatte. Zum Warmhalten war das Ding optimal, aber das Problem mit der erhöhten Luftfeuchtigkeit durch die Gaskanone bestand weiterhin.
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Die vorläufige „Endlösung“ – D.K.W. Finsing 1
Kommissar Zufall wollte es, dass ich beim Stöbern im Netz auf eine andere Art zum Heizen gestoßen bin. Es handelt sich dabei um eine Sirokko Dieselheizung, Made in DDR, und bei genauerer Suche stellte ich fest dass sehr viele Bastler ihre Räumlichkeiten mit so einem Ding heizen. Ursprünglich wurden solche Geräte in Funkcontainern oder Großfahrzeugen eingesetzt und hatten einen guten Ruf.
Die Technik ist uralt, robust, 100% analog aber dadurch auch sehr zuverlässig. Also begab auch ich mich auf die Suche nach so einer Heizung. Irgendwann konnte ich dann eine Sirokko 256.01 mein Eigen nennen. Das Teil läuft mit Diesel, hat eine getrennte Abgasführung, einen Wärmestrom von 11,6kw und eine Betriebsspannung von 24V.
Anfangs hatten wir große Probleme trotz einem 150er Abgasrohr eine saubere Verbrennung hinzubekommen, die Heizung rumpelte und rauchte. Nach mehreren Versuchen stellten wir fest, dass sie anscheinend eine offene Abgasführung benötigt. Also wurde ein abgeschrägtes Rohr in das Abgasrohr geschweißt das mit Frischluft von einem Lüfter der am offenen Ende des Rohres sitzt umblasen wird. Und schon funktioniert die Sache
Zur Lärmdämmung wurde um das ganze Ding ein Gehäuse gebaut welches mit Steinwolle ausgekleidet wurde. Als Stromversorgung verwende ich derzeit 2 Autobatterien mit Ladegerät.
Nach Rücksprache mit meinem Vermieter wurde ein Fenster durch zwei Holzbretter ersetzt wodurch wir dann das Abgasrohr nach draußen verlegten. Dazwischen wurde alles sorgfältig mit Steinwolle gedämmt (Brandschutz ist mir sehr wichtig!). Da der Lüfter eh immer Luft aus der „undichten“ Halle zieht und somit auch das Abgasrohr gekühlt wird hält sich die Temperatur in Grenzen. So hat man auch selten Probleme mit stickiger Raucher-Luft im Winter, vorausgesetzt Türen und Fenster sind so undicht wie bei mir 🙂
Da während dem Betrieb ein leichter Unterdruck im Gehäuse festzustellen war wurden in den vorderen Teil des Gehäuses nachträglich 2 weitere 150er Lüfter eingesetzt. Nun bekommt die Heizung immer genug Frischluft. Die warme Luft – Entschuldigung – die HEIßE Luft wird mit einem flexiblen Aluschlauch heraus geführt.